Gutes aus München, Berlin und im Web

Heute gibt’s wieder nur gute Neuigkeiten: Gleich drei schöne live-Veranstaltungen kann ich Euch in den nächsten Tagen ankündigen – und endlich ist auch eine in Berlin dabei. Die ist zwar ohne Musik, aber das wird auch noch passieren 😉
Außerdem gibt es hier noch zwei Links im Angebot.
Zum Zuhören: Eva Schmidts Interview mit Fuad Hamdan und mir bei Radio München.
Zum Zuschauen: Ein Beitrag des WDR über ein erstaunliches palästinensisches Mädchen, das ich seit langem schon aus dem Internet kenne.
Ach ja, und ein Gästebuch habe ich jetzt auch auf meinem Blog. Da könnt Ihr mir gerne etwas schreiben, das würde mich freuen!

Eine gute Woche und hoffentlich auf bald – hier oder im analogen Leben,
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Donnerstag, 13. Oktober, 20 Uhr
BENEFIZKONZERT FÜR GAZA: Alle Menschen sind gleich
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Jazzbar Vogler, Rumfordstr. 17, München
Reservierungen unter 089 – 29 46 62

Nachdem das Konzert in der Erlöserkirche nicht stattfand, weil ich – angeblich Israelhetzerin und Antisemitin – als Einführungsrednerin ausgeladen worden war, hat Thomas Vogler seine Jazzbar fürs Konzert zur Verfügung gestellt. Wer sich von meinen wahren Absichten selbst ein Bild machen möchte, ist am kommenden Donnerstag herzlich eingeladen, meiner Einführungsrede zu lauschen! Vor allem aber geht es dann um die Menschenrechte, deren Verlesung in großartige Musik gebettet eine Kraft entfalten, der man sich nicht entziehen kann und soll. Ja, man darf sich sogar inspirieren lassen!
Der klassische Konzert-Pianist Michael Leslie spielt Werke von Bach, Beethoven, Schumann und Liszt, der Schauspieler Christian Schneller liest zwischen den Musikstücken die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UN 1948). Mit dem Erlös dieses Konzerts wird die Arbeit von medico international in Palästina unterstützt.
Danach gibt es Gelegenheit zum Gespräch.
Eintritt = Spende: 10 €


Freitag, 14. Oktober, 20 Uhr
Nicht ganz kosher! Das neue Konzertprogramm von
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Jakobmayer, Unterer Markt 34, 84405 Dorfen
Infos und Reservierungen hier

Ja, mein Leben kann man durchaus streckenweise als meshugge bezeichnen, auch wenn mir selber alles meistens ganz normal vorkam. In Israel geboren und verwurzelt, über Afrika nach Deutschland und dann immer zwischen allen Welten hin- und hergewandert und schließlich wieder ‚back to the roots‘ inmitten des neuen Jahrtausends in Israel gelandet und nebenbei Palästina entdeckt … das verdient schon mal erzählt zu werden. Das Ganze mit Klezmer und anderer Musik gemischt, diesmal sogar mir Liedern aus meiner eigenen Feder, vom grandiosen ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH im schönen Jakobmayer-Saal dargeboten und mit eigenen Geschichten versetzt, das ist unser neues Programm Nicht ganz kosher! .
Mehr Infos auf unserer Agenturseite Kulturbuero Maria Bruckbauer

Kommt zahlreich – es ist die letzte Gelegenheit in diesem Jahr!

mit
Andi Arnold aka Shlomo Geistreich, Klarinette
Robert Probst, Piano
Pit Holzapfel, Posaune & E-Gitarre
Jost Hecker, Cello
Günther Basmann, Schlagzeug


1. Palästinawoche in Berlin, 17.-22. Oktober 2016, jeweils 18 -21 Uhr
Wissmannstr. 9, 12049 Berlin – Neukölln
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Ich habe die große Ehre, die 1. Palästinawoche in Berlin mit einem Vortrag zu eröffnen. Ursprünglich war das Thema ‚Israelkritik und Antisemitismus und wo dazwischen die Grenze liegt‘ geplant. Darauf werde ich auch kurz eingehen, aber viel mehr möchte ich über meine eigenen Erfahrungen in Israel und Palästina sprechen und darüber, was wir von Deutschland aus dafür tun können, dass die Situation sich für alle Menschen dort verbessert. Dies ist natürlich das zentrale Thema des Bündnisses BIB, das ich als dessen Geschäftsführerin bei dieser Gelegenheit vorstellen werde. Dass dies nicht einmal ansatzweise etwas mit Antisemitismus zu tun hat, davon können sich die geneigten Zuhörer dann selbst überzeugen. Es gibt auch Gelegenheit, diese und andere Fragen anschließend mit Arn Strohmeyer, der nach mir einen Vortrag hält, und mir  zu besprechen.

Montag, 17. Oktober in den Räumlichkeiten der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland e.V.
18 Uhr: Vortrag zur Besatzungsrealität in Israel von Nirit Sommerfeld, BIB
19 Uhr: Vortrag von Arn Strohmeyer, Journalist
20 Uhr: Podiumsgespräch

Manchmal sprachlos – niemals mundtot!

Eigentlich müsste ich meinen Diffamierern dankbar sein, dass ich durch sie so eine große Plattform bekommen habe, um meine Stimme öffentlich erheben zu können für die Menschen in Gaza. Am Freitag Abend konnten sowohl Michael Leslie als auch ich in der Münchner Erlöserkirche frei und ausführlich darüber sprechen, was uns dazu bewegt, uns für die Einhaltung von Menschenrechten in Palästina und Gaza mit all unserer Kraft und Überzeugung einzusetzen. Auch ist ein neuer Termin fürs Benefizkonzert gefunden: Thomas Vogler stellt am 13. Oktober um 20 Uhr seine Jazzbar Vogler in der Rumfordstraße 17 in München für die Veranstaltung zur Verfügung! Ein ungewöhnlicher und besonderer Ort für Bach und Beethoven — aber womöglich würden sich die beiden dort besonders wohl fühlen. Ich werde  die Einführungsrede halten, Michael Leslie wird Klavier spielen und der Schauspieler Christian Schneller wird die Artikel der Erklärung der Menschenrechte zwischen den Musikstücken verlesen. Danach wird es Gelegenheit zum Gespräch geben.

Auch wenn es jetzt verschiedene Darstellungen der Ereignisse gibt, eines steht fest: Es sollte verhindert werden, dass vor allem ich mich zu der Situation in Israel/Palästina äußere. Darüber wird noch gesprochen werden müssen. Wichtig ist aber erst einmal: Endlich haben wir in München, vielleicht sogar in Deutschland eine öffentliche Diskussion zum Thema ‚Maulkorb für Israelkritiker‘. Dafür danke ich allen, die solidarisch hinter mir standen, Mails weiterleiteten, Kommentare und Protestbriefe schickten; vor allem danke ich der Süddeutschen Zeitung, die am Freitag ausführlich über die Vorfälle und am Samstag über die Performance und das Gespräch in der Kirche berichtete.

Im Grunde wünsche ich mir jedoch, dass diese Diskussion sehr bald in den Hintergrund tritt zugunsten einer anderen, viel bedeutsameren Diskussion darüber, wie wir von Deutschland aus dazu beitragen können, in Israel die Menschen zu stärken, die sich sehnlichst einen Wandel der Politik in ihrem Lande wünschen. Einen Wandel, der jüdischen Israelis ebenso zugute kommen würde wie ihren muslimischen, christlichen, palästinensischen und anderen nicht-jüdischen Mitbürgern im israelischen Kernland sowie den Palästinensern in der besetzten Westbank und dem Gazastreifen. Dass dabei die Besatzungspolitik in die Kritik gerät, ist unvermeidbar. Das hat eine Gruppe israelischer und jüdischer Intellektueller und Künstler dazu bewogen, eine Initiative ins Leben zu rufen, die sich SAVE ISRAEL – STOP the OCCUPATION, kurz SISO nennt. Im vergangenen Jahr war ich maßgeblich an der Entstehung und Ausformulierung dieser Initiative beteiligt.

Es mag überraschen, dass hinter aller Kritik der große Wunsch nach Frieden, Versöhnung, Sicherheit und Gerechtigkeit für ALLE, ja sogar eine Liebe zu diesem Land steckt. In seinem heutigen Kommentar in der israelischen Tageszeitung Ha’aretz bringt der  Journalist Gideon Levy es auf den Punkt: „(…) An diesem Freitag (der Beerdigung von Shimon Peres) gab die Welt ein äußerst klares, entschiedenes Statement ab: Wir lieben Israel und hassen seine Politik; wir lieben es, Israel zu lieben, sehnen uns danach, uns ihm mit zu verbünden und es zu bewundern — nur bitte gebt uns ein Zeichen, eine Andeutung, einen Hinweis. Zeigt uns, dass Ihr auf Frieden zusteuert, oder dass Ihr zumindest irgend etwas unternehmt, um die Besatzung zu beenden — eine Rede, Verhandlungen, eine Konferenz, ein Lippenbekenntnis, irgend etwas! — und wir werden Euch mit unserer Liebe überhäufen — mehr noch, als Ihr es verdient. Ihr werdet nicht mehr ausgeschlossen sein. (…)“. Hier der gesamte Artikel auf Englisch.


Danke nochmals an alle Unterstützer! Ich freue mich, viele von Euch am 13. Oktober um 20 Uhr in der Jazzbar Vogler und/oder am 14. Oktober um 20 Uhr beim Jakobmayer in Dorfen beim Konzert mit meinem ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH und unserem neuen Programm Nicht ganz kosher! zu sehen.

Herzlichste Grüße und Shana tova („Gutes Neues Jahr“; nach dem jüdischen Kalender beginnt es heute Abend) und beste Wünsche für ein friedvolles, gesundes, versöhnliches und allseits freundlicheres Neues Jahr 5777,

 

 

 


Hier noch einige Bilder vom Freitag Abend.